SPD will Platz der Kinderrechte in Nierstein

Antrag im Stadtrat: Starkes Zeichen für Kinder und deren Rechte

In Nierstein soll es künftig einen „Platz der Kinderrechte“ geben – jedenfalls wenn es nach dem Willen der SPD-Fraktion im Stadtrat geht.

Damit wäre Nierstein die erste Stadt im Landkreis Mainz-Bingen, die sich in diese bundesweite Initiative einreiht. Wie Fraktionsvorsitzender Markus Frank mitteilte, hat die SPD beantragt, den Pestalozziplatz zusätzlich zum „Platz der Kinderrechte“ zu benennen, um damit „ein starkes Zeichen für Kinder und deren Rechte zu setzen, dass in unserer Stadt die Kinderrechte ein hohes Gut sind, die beachtet und geachtet werden.“

Der Pestalozziplatz sei für diese Aktion der geeignetste Platz, erinnere dieser doch an den Schweizer Pädagogen, Schul- und Sozialreformer Johann Heinrich Pestalozzi, dessen politische und pädagogische Schriften unverändert aktuell sind. Dieser Name sei mit Bedacht am Sitz der Grundschule gewählt worden.

Für SPD-Stadtratsmitglied Hans-Peter Hexemer sind diese Plätze keine leeren Symbole: “Sie sind täglicher Ansporn, die Kinderrechte auf allen Ebenen umzusetzen. Nur wer die Kinderrechte kennt, kann sie auch umsetzen. Insofern geht es uns auch um öffentliche Bewusstseinsbildung.”Die SPD-Bürgermeisterkandidatin Sabine Stock will sich mit ihrer Partei auch künftig für Familien und Kinder in Nierstein einsetzen: „Gute Kitas, gute Schulen, sichere Schulwege, offenes freibestimmtes Jugendhaus, Unterstützung der Jugendarbeit der Vereine sind mir Anliegen. Ebenso wichtig ist aber auch die Einbindung von Kindern und Jugendlichen in Entscheidungsprozesse in deren direktem Umfeld, in Schule und Kita, und nicht zuletzt bei der Stadtplanung.“ Markus Frank ergänzt: „Es geht uns um soziales Miteinander in der Stadt, darum Rechte, Pflichten und Verantwortung zu teilen.“

Die Aktion „Platz der Kinderrechte“ ist eine Initiative des Deutschen Kinderschutzbundes, dessen örtlich zuständige Geschäftsstelle in Mainz schon Unterstützung signalisiert hat. Die zusätzliche Benennung des Pestalozziplatzes zum „Platz der Kinderrechte“ sollte entsprechend feierlich bzw. öffentlichkeitswirksam begangen werden, dabei der Kinderschutzbund und vor allem die Kinder selbst eingebunden werden. Sabine Stock: „Wir möchten alles tun, dass möglichst alle Kinder in unserer Stadt gut aufwachsen und damit als Erwachsene die Chance haben, sich aktiv in unsere Gesellschaft einzubringen.”

Hintergrund:

Sowohl die UN-Kinderrechtskonvention von 1989 wie auch seit 2001 die Landesverfassung von Rheinland-Pfalz verankert die Kinderrechte. Im Wesentlichen gehe es darum, dass die allgemein üblichen Menschenrechte auch für Kinder Gültigkeit haben. Das Recht auf Nichtdiskriminierung steht an vorderster Stelle, zusammen mit dem Leitgedanken, dass das Kindeswohl bei allen Planungen und Verfahren zu berücksichtigen ist. Kinder haben das Recht auf Entwicklung (z.B. Bildung) sowie auch das Recht auf Anhörung in allen Dingen, die sie betreffen. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche beachtenswerte Rechte aus den Bereichen der Schutzrechte, der Förderrechte und der Beteiligungsrechte. Der erste Platz der Kinderrechte in Rheinland-Pfalz wurde in Höhr-Grenzhausen geschaffen.

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