Antrag
Der Stadtrat möge beschließen, die Verwaltung möge geeignete Standorte im öffentlichen Raum sondieren und benennen, die für die Nutzung von Freiflächen- und Parkplatzsolaranlagen geeignet sind und diese selbst nutzen oder öffentlich ausschreiben.
Begründung:
Der Klimawandel, die Erwärmung des städtischen Kleinklimas und nicht zuletzt die aufkommende Knappheit herkömmlicher fossiler Energieträger erfordern einen nachhaltigeren Umgang mit unseren Ressourcen – auch vor Ort und selbstverständlich auch in Nierstein und Schwabsburg. Daher sind wir als Stadtrat und insbesondere die städtische Verwaltung gefordert, einerseits sparsam mit Energie umzugehen und andererseits den Aufbau erneuerbarer Energien zu fördern. Die Nutzung der Solarenergie ist klimafreundlich und sollte daher – wo immer es möglich und vertretbar erscheint – ausgebaut werden.
In Nierstein und Schwabsburg gibt es einige kommunale Flächen, die als Parkraum intensiv genutzt und versiegelt sind. Beispielhaft zu nennen sind:
-Der Parkplatz Hinter Sundheimer Straße -Die Parkplätze am Friedhof/Hinter Saal -Neuer Parkplatz Breitgasse -Die Freifläche/der Parkplatz im Bereich zwischen Sportplatz Schwabsburg/Froschmühlweg/Riedstraße
(Möglicherweise gibt es weitere Freiflächen, die für eine Solarbebauung möglich sind. Insofern ist die Aufzählung nicht abschließend).
Viele dieser überwiegend für Parkraum versiegelten Flächen könnten vollständig oder größtenteils mit einer zusätzlichen Nutzung durch Aufbau einer aufgeständerten Bedachung mit Solarpanelen ausgestattet werden. Dabei kann eine Aufständerung in verschiedenen Formen geschehen: So könnten beispielsweise einzelne Parkparzellen auf dem Parkplatz Hinter Sundheimer Straße mit jährlich je 5 bis 10 Parkplätzen (in Form eines modularen Aufbaus) überdacht werden und entweder im Eigenbetrieb der Stadt (sofern eine städtische Einrichtung den Strom benötigt) geführt oder auch zur Verpachtung an Investoren (z.B. ELadesäulenbetreiber, Energieversorger, Energiegenossenschaften oder dem
nahestehenden Hotel) ausgeschrieben und entgeltlich zur Verfügung gestellt werden. Die Parkplätze am Friedhof/Hinter Saal könnten mit einem größeren Freiflächen-Pultdach versehen werden. Hier könnte der dort erzeugte Strom die Trauerhalle mitversorgen oder auch in Gänze zur Vermietung an Investoren ausgeschrieben werden. Analog könnte eine Pultdachkonstruktion mit Solarpanelen am Sportplatz Schwabsburg die Flutlichtbeleuchtung und das Sportheim mitversorgen oder die gesamte Freifläche als Pultdach ebenfalls für Investoren ausgeschrieben werden.
Vorteile für die Stadt: -Nierstein gestaltet aktiv die Energiewende (Vorbildfunktion) -Erzielen von dauerhaften Pachteinnahmen (Pachtverträge über mindestens zwei Dekaden) -Versiegelte Flächen erfahren eine weitere Nutzung -Überdachung sorgt für Schatten, Kühle und Schutz vor Hitze in der Stadt
Vorgehensweise: Nach Sondierung geeigneter Flächen sollte zuerst die Eigennutzung vom Solarstrom am jeweiligen Standort überprüft werden. Danach sollte entschieden werden, ob am jeweiligen Standort eine Investition aus Eigenmitteln der Stadt dargestellt wird oder aber als „zu verpachtender Standort“ in Frage kommt.
Wir bitten um Zustimmung unseres Antrages und empfehlen die konkrete Beratung im
Umwelt- und Landwirtschaftsausschuss der Stadt fortzusetzen.