Presseerklärung der SPD zur Kostenexplosion beim Bahnhofsumbau
Der SPD Vorstand Nierstein und Schwabsburg sowie die Mitglieder der SPD Stadtratsfraktion sind sehr erstaunt über die unverhältnismäßigen Mehrkosten der Bahnhofsneubauten an der Rheinfront. Weder die Neupflasterung und Angleichung der Bahnhofsplattformen auf das Niveau der modernen S-Bahnzüge noch die notwendigen Fahrstühle für mobilitätseingeschränkte Nutzerinnen und Nutzer sowie die Umverlegung notwendiger Leitungen rechtfertigen Mehrkosten in Millionenhöhe. Alle diese Maßnahmen waren bekannt und rechtfertigen nicht den Mehraufwand und eine exorbitante Kostensteigerung am Beispiel Niersteins von geplanten 5,2 Mio auf nunmehr 7,4 Mio Euro folgert das Stadtratsmitglied Michael Sander.
Handelt es sich doch bei den geplanten Bahnsteigneubauten in erster Linie um eine standardisierte Bauweise von Bahnsteigen mit Fertigbetongusselementen, die die Deutsche Bahn hundertfältig bereits bundesweit geplant, kalkuliert und fertiggestellt hat. Hier ist vielmehr genauestens zu hinterfragen, welche Faktoren die Kostenexplosion auslösen konnten und warum alle Bahnhöfe an der Rheinfront von dieser Kostensteigerung betroffen sind. Außerdem ist die Frage zu stellen, inwiefern Kabelverlegungen und Zugplanausfälle nicht originär dem Bahnbetrieb der Deutschen Bahn zuzurechnen sind? Schließlich profitiert insbesondere die Deutsche Bahn von modernen Bahnsteigen und nutzt nicht zuletzt den Personennahverkehr für die Zubringerdienste des gut ausgelasteten Bahnfernverkehrs. Die Bahnbauarbeiten wurden zum Teil nachts mit eheblichen Lärmbelästigungen für die Niersteiner Bevölkerung durchgeführt. Vielleicht sollte man diese Gemeinkosten einmal der Deutschen Bahn gegenrechnen?
Die ungeplanten Mehrkosten sind weder den Bürgern noch den Nutzerinnen und Nutzer des Bahnhofs vermittelbar. Der Vorstand der SPD Nierstein und Schwabsburg und die SPD Stadtratsfraktion Nierstein begrüßen deshalb ausdrücklich die am Montag verabredeten Interventionsschritte zwischen Landrat Claus Schick, dem Niersteiner Stadtbürgermeister Thomas Günther und den Bürgermeistern der drei weiteren von ungeplanten Bahnhofs-Mehrkosten betroffenen Gemeinden an der Rheinfront.