SPD-Fraktion Stadtrat Nierstein
Antrag auf Umstellung der gesamten Strassenbeleuchtung Niersteins auf energieeffiziente LED-Technik
Die Fraktion der SPD im Stadtrat Nierstein beantragt:
Die Verwaltung der Stadt Nierstein wird beauftragt, den gesamten Altbestand der Strassenbeleuchtung – der zum Teil noch mit herkömmlicher Quecksilberdampf-Hochdrucklampentechnik ausgestattet ist – auf neueste energieeffiziente LED Technik umzurüsten. Der gesamte Stromverbrauch der Stadt beläuft sich im Jahr auf ca. 550.000 kwh. Unseren Recherchen zufolge verursacht die Strassenbeleuchtung dabei ca. 320.000 kwh (58%) des jährlichen Stromverbrauchs. Die Strassenbeleuchtung verantwortet somit deutlich höhere Stromkosten als der gesamte städtische Eigenverbrauch für die öffentlichen Gebäude der Stadt Nierstein. Für die Stadt Nierstein ist dies ein nicht unbedeutender Kostenfaktor: Jährlich werden ca. € 70.000,00 (bei einem Preis von 0,215 ct/kwh) für die Strassenbeleuchtung unserer Stadt ausgegeben. Bei einer sofortigen Umstellung der Lampen – konservativ gerechnet gehen wir von einer Einsparquote von ca. 50 % aus – könnten somit mindestens € 35.000,00 jährlich eingespart werden.
Begründung der Massnahme:
Bei der Umstellung der Strassenbeleuchtung auf LED-Lampen sind beträchtliche Stromeinsparmöglichkeiten zwischen 60-80 % zu erzielen. Die LED Technik ist sehr energieeffizient und weniger wartungsintensiv als die bisher angewen-dete Beleuchtungstechnik. Die Beleuchtung ist punktgenauer, verursacht weniger Lichtemissionen in die Umwelt durch Reduktion der Lichtstreuung.
Die Preise für LED Strassenbeleuchtungstechnik sind in den vergangenen Jahren stark gesunken. Viele Städte rüsten derzeit Ihre Strassenbeleuchtung auf moderne LED-Technik um:
So hat beispielsweise die Stadt Dormagen innerhalb von 12 Jahren ca. 65 % Energie durch den konsequenten Einsatz von LED-Lampen eingespart. Weitere Städte haben bereits mit der Umstellung gute Erfolge erzielt. Zu nennen sind hier die Stadt Hannover und die Stadt Leipzig. Auch die Stadt Mainz geht mit gutem Beispiel voran: Derzeit tauscht die Stadt Mainz durch ihren lokalen Energienetzversorger den Bestand an Strassenleuchten konsequent aus.
Wenn man bedenkt, dass die Strassenbeleuchtung knapp 60 % der Energie des städtischen Eigenverbrauchs von Nierstein ausmacht, können hierbei leicht mehrere zehntausend Euro jährlich eingespart werden.
Umsetzung und Finanzierung der Massnahme:
Die Umstellung könnte durch eine mögliche kommunale Kreditaufnahme ebenso erfolgen wie durch Einbindung von Contracting-Modellen. Bei der Umstellung sind möglicherweise Zuschüsse des Bundes und des Landes sowie kosten-günstige Finanzierungsformen der KfW-Bank mit einzubinden.
Bei der LED-Umstellung kann mit einer schnellen Amortisationszeit des einzusetzenden Kapitals gerechnet werden.
Nach Möglichkeit sollte der Klimaschutz-Manager des Landkreises Mainz-Bingen die LED-Umstellungsmassnahme aktiv begleiten.
Die Umsetzung der Massnahme sollte innerhalb der nächsten 2 Jahre erfolgen, um schnelle Erfolge bei der Haushalts- und Energieeinsparung zu erzielen.
Nach erfolgter Umstellung – bei einer vorsichtigen Schätzung einer anzunehmenden Umstellungsquote von nur 50 % – ist mit einer jährlichen Gesamtersparnis von mindestens 160.000 kwh und damit einhergehend eine CO2 – Ersparnis von ca. 115,2 Tonnen jährlich zu rechnen. Dies wäre ein aktiver Beitrag der Stadt Nierstein zum Klimaschutz!
Wenn man die Absichtserklärungen der hohen Politik auf den G 7 Treffen zur Klimapolitik in Elmau aber auch auf vorangegangenen früheren Treffen wirklich ernst nimmt, so müssen wir als Lokalpolitiker in Nierstein glaubhaft dafür Sorge tragen, dass Energieeinsparung und Klimaschutz auch vor Ort umgesetzt und in unserer Stadt gelebt wird.
Die SPD Nierstein-Schwabsburg möchte dafür mit diesem Antrag aktiv Verantwortung übernehmen.
Markus Frank, Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat Nierstein Nierstein, 08.09.2015