SPD – Fraktion Stadtrat Nierstein Antrag zur Stadtratssitzung am 13.11.2014
Die schnelle Bevölkerungszunahme der Stadt Nierstein hat auch eine ständige Zunahme des innerörtlichen Verkehrs zur Folge. Bereits jetzt haben wir sowohl im alten Ortskern als auch in den Neubaugebieten allein schon durch den ruhenden Verkehr Situationen die so nicht tragbar sind. Letzteres führt dann in Verbindung mit dem fließenden Verkehr auch immer wieder zu erheblichen Gefährdungssituationen, insbesondere für unsere schwächsten Verkehrsteilnehmer, die Fußgänger. Ganz besonders schwierig gestaltet sich die Situation für unsere Schulkinder sowohl der Grundschule, als auch der Realschule am Ort, sowie der Schulbesucher, die bereits mit dem Fahrrad zum Bahnhof oder den sonstigen Schulen unterwegs sind. Mehr Neubaugebiete bedeutet in der Regel mehr junge Familien mit erfreulicherweise auch mehr Kindern, die aber auch all die beschriebenen Verkehrswege nutzen müssen. Spätestens mit der Einführung des S-Bahnverkehrs wird auch der Verkehr aus den umliegenden Ortschaften zum Bahnhof zunehmen, was es für die oben genannten Verkehrsteilnehmer nicht leichter machen wird. Die dringende Notwendigkeit des Handelns zeigt auch die positive Einbringung des Initiators der „ Aktion Gelbe Füße & Projekt Notinsel – Mehr Sicherheit für unsere Kleinen Niersteiner“. Neben unseren jungen Verkehrsteilnehmern wollen wir unsere Seniorinnen und Senioren nicht vergessen, deren Fortbewegung – oft mittels Rollator – ebenfalls nicht ungefährlich ist. Wir haben uns in Nierstein in den letzten Jahrzehnten ausschließlich mit der Thematik der Ortsumgehung beschäftigt. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger ein Integriertes Verkehrskonzept zu erarbeiten, das die städtebaulichen, verkehrsplanerischen, wirtschaftsbezogenen und ökologischen Belange zu einer gesamtheitlichen Planungsstrategie zusammenführt. Das Integrierte Verkehrskonzept hat die Aufgabe, diese Verkehrsarten mit ihren unterschiedlichen Rahmenbedingungen untereinander in Einklang zu bringen, eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung zu fördern und die übergeordneten gesetzlichen Vorgaben ( CO 2 – Minderung, Lärm, Luftschadstoffe) zu berücksichtigen. Es ist deshalb auch als dauerhafter Prozess angelegt, das die Entwicklung der Stadt ständig begleitet, beeinflusst und neue Erkenntnisse konzeptionell integriert. Das Integrierte Verkehrskonzept wird nicht als abgeschlossenes Konzept der Stadt übergeben, sondern immer auf dem neuesten Stand gehalten und weiterentwickelt.
Markus Frank, Vorsitzender SPD-Fraktion, Stadtrat Nierstein
Nierstein, 31.10.2014